Orgel
Ein schützenswertes Kulturgut
Nach der Fertigstellung des Kirchenbaus, welcher etwa 1793 mit den Arbeiten im Innern des Kirchenschiffes endete, wurde von dem Orgelmacher Anton Heinrich Maßberg ein neues Instrument auf der Empore erstellt.
Das Instrument wurde zwischen den beiden tragenden Säulen platziert, die Balganlage mit zwei Spanbälgen von 1,80 m x 0,60 m ebenfalls auf der Empore aufgestellt. Die Gestaltung der Orgel erfolgte noch in der barocken Art und Weise, jedoch wurden bereits klassizistische Elemente in die Projektgestaltung eingeflochten.
Das einmalige Werk ohne angehängtes Pedal wurde von Maßberg mit acht Registerplätzen angefertigt, zur Ausführung kamen jedoch nur sechs Register. Alle Register waren mit einer Bass-Diskanttrennung versehen, so dass die Organisten trotz der Einmanualigkeit zwei verschiedene Klangfarben zusammenstellen konnten.
Im Jahre 1883 erfolgte durch den Hildesheimer Orgelbauer Heinrich Schaper eine Überarbeitung und Ergänzung der Orgel. Schaper entfernte die zwei vorhandenen Spanbälge und stellte seitlich versetzt hinter dem Orgelgehäuse ein Pedalwerk auf. Die Windlade samt der drei darauf befindlichen Register stammte aus der Orgel der Nicolai-Kirche zu Lehrte, welche zu diesem Zeitpunkt aufgelöst wurde.
Nicht unerheblich ist die Tatsache, dass von dem Erbauer Anton Heinrich Maßberg kein weiteres erhaltenes Instrument bekannt ist. Auch durch diese solitäre Stellung der Orgel in Marienrode ist die Bedeutung des erhaltenen Werkes um so gewichtiger.